Ruderboot Annapolis Wherry

Okoume und Sapeli Sperrholz, Kiefer, Buche, Abachi Fournier
Hersteller: Ruedi Anneler, www.biber-boote.ch, Büren an der Aare, Schweiz

Das Ruderboot mit Rollsitz Annapolis Wherry ist ein zeitgemässer Nachbau eines um zirka 1950 entstandenen Wettkampfboots des Typs Gig A. Das Boot ist 1 Meter breit, 5.4 Meter lang und wiegt komplett ausgerüstet (mit Rollsitz und Sculls) unter 40 Kilogramm. Die zum Bau verwendeten Sperrholzplanken werden während des Baus mit Kupferdraht zusammengehalten und mit Epoxy verleimt. Sie geben dem Boot das elegante Aussehen eines geklinkerten Boots. Die Kupferdrähte werden nach der Verleimung der Planken wieder entfernt. Das Boot wurde von der Firma CLC Boats, Annapolis, USA entworfen und gezeichnet.

Fertiggestellt im Februar 2012

Nachdem sowohl der Selbstbau des meerestauglichen Kajaks Guillemot als auch der des Kinderkajak Duckling 8 recht gut geraten sind, suche ich eine neue Herausforderung. Die Nähe des Flusses Aare und sein alter, nahezu strömungsfreier Lauf bieten sich für ein gutes und schnelles Ruderboot an.

Nicht zuletzt verspreche ich mir von dem mir noch nicht bekannten Rudern einiges in Bezug auf die Förderung des allgemeinen Wohlbefindens und der Fitness.

Erforderlich sind ein trockener, nicht allzu kalter Raum (ca. 15 Grad Celsius sind ausreichend). mit einer Grösse von ca. 6 x 3.5 Metern Grundfläche. Zusätzlich braucht es einige wenige Holzbearbeitungswerkzeuge wie ein scharfes Messer, einen kleinen Hobel, diverse Raspel und eine scharfe Säge (Japansäge ist ideal). Schleifpapier mit verschiedenen Körnungen von 80, 120 und 220, einige Pinsel, eine Schale und Roller zum Auftragen von Epoxy und Lack (ideal sind die lösungsmittelfesten Kartonroller von West System), einige Schaumstoffpinsel und eine grosse Anzahl an Klemmen komplettieren die Ausrüstung.

Ein Orbit-Schleifer kann die Arbeit zwar massiv beschleunigen, aber auch in Sekundenbruchteilen das zum Bau verwendete Sperrrholz durchschleifen und damit ruinieren. Die Deckschicht dieses Holzes ist erheblich dünner als einen Millimeter.

Nicht zuletzt erleichtert eine gute Beleuchtung die Arbeit. Eine Stirnlampe erleichter Arbeiten unter dem Boot, zum Beispiel beim Auftragen von Epoxy und Lack unter den Sitzen.

Kauf eines Kits bei der Firma Chesapeake Light Craft (CLC) in Annapolis in den USA.

Kaufpreis
Der Preis von US$ 1'350.- ab Werk ist mehr als nur angemessen. Der Kit umfasst alles für den Bau Benötigte wie zugeschnittenes Holz, Glasgewebe, Epoxy Harz und Härter. Die Qualität der mit einer CNC Maschine geschnittenen Holzteile ist hervorragend - alles passt genau zusammen. Vermutlich bekommt man in der Schweiz für den Kit-Preis gerade mal das wasserfest verleimte Sperrholz.

Was die Kosten für dieses Boot wesentlich beeiflusst, ist die Notwendigkeit, dafür auch ein gutes, passendes Rollsitz-System und zwei Sculls zu kaufen. Das für mein Boot passende Rollsitz-System von PIANTEDOSI kostet bei CLC US$ 585.- und die zwei superleichten Skulls aus Carbon mit breitem Blatt zusammen US$ 524.-. Zusätzlich habe ich mir für das Rollsitz-System anstelle des serienmässigen Plasticsitzes einen Sitz aus Holz für US$ 75.- gegönnt.

Rollsitz-System von PIANTEDOSI, USA	Super Lite Comp Skull von DREHER, USA	Sitz

Transportkosten
Die Transportkosten sind hoch - sie beliefen sich in diesem Fall auf US $ 1'200.-.
Die hohen Transportkosten sind vor allem durch die exzellente Verpackung durch CLC bedingt: Die Leute haben für die Lieferung an mich extra einen Rahmen aus Holz gezimmert. Das Ding war riesig und mit 137 kg recht schwer, aber es hat alle Teile, auch die langen und heiklen Carbon-Skulls beim Transport perfekt gegen alle Schäden geschützt. Dabei sollte nicht unerwähnt bleiben, dass ich mit derselebn Leiferung 400 Meter Zedernleisten geliefert bekam, die ich für den Bau eines weiteren Kajaks verwenden werde.

Dazu rechnen muss man noch den (geringen) Einfuhrzoll in die Schweiz und die Schweizerische Mehrwertsteuer von zur Zeit meines Kaufs 8% des Rechnungsbetrages (auf dem Gesamtrechnungsbetrag, das heisst 8% auf Ware und Transportkosten).

Baubeginn 25. August 2011, Fertigstellung Februar 2012, Arbeitsaufwand 285 Stunden

text

Was nicht im Handbuch steht ....