Kreta entdecken mit dem Reiserad

Koutsounari - Sitia - Zakros - Xerokampos - Analepsis - Koutsounari

Koutsounari - Koutsouras - Sitia

Zuerst der Küste entlang und dann wieder hinauf und durch die Berge fahren wir heute zurück an die Nordküste der Insel. Auf dem Küstenabschnitt fallen vor allem der all überall vorhanden Abfall, das zerrissene Plastik der Gewächshäuser und vor allem anderen die zahlreichen Bauruinen auf. Sie bestimmen über weite Strecken das Bild an dieser doch sonst so schönen Küste. Schade. Morgens kurz nach acht ist der Verkehr auf dieser Hauptstrasse noch gering, aber es wird hier recht schnell gefahren.

Sobald wir von der Küstenstrasse abgebogen sind, wird es still. Einmal mehr beeindruckt und das nahezu völlige Fehlen von  motorisiertem Verkehr irgendwelcher Art auf dieser kleinen Strasse. Steil geht es hinauf zu den kleinen, hoch oben an den Berghängen verstreuten Siedlungen. Ausser dem Wind in den Olivenbäumen und den zahlreichen Vögeln ist es hier oben absolut ruhig. Das bergauf fahren mit den beladenen Reiserädern ist recht anstrengend - mit unseren nunmehr 68 Altersjahren sind längere Abschnitte mit um die zehn Prozent Steigung halt dann doch die Grenze für uns. Aber dank der steilen Strasse gewinnen wir auch schnell an Höhe und wundern uns dann doch, wie tief das Meer bereits nach kurzer Zeit unter uns liegt.

Die Dörfer scheinen mit wenigen Ausnahmen völlig ausgestorben. Es sind meistens alte bis sehr alte Leute, die manchmal kaum mehr gehen können, denen wir unterwegs begegnen. Und ab und zu sieht man ein paar alte Männer vor einer Taverna sitzen. Nur einmal begegnen wir einem jungen Bauern beim Mähen des Grases unter seinen Olivenbäumen. Sein ratternder Traktor lockert gleichzeitig das Erdreich.

Aber auch das haben wir bisher noch nirgendwo gesehen: Artischocken wachsen hier einfach wild am Wegrand. Die sausende Abfahrt hinunter nach Sitia erfolgt auch heute auf einer guten bis sehr guten Strasse. Bald kommen wir am schönen Hafen von Sitia an. Hier bekommen wir auch heute einen sehr netten Empfang und ein schönes Zimmer im Hotel Flisvos direkt am Hafen.

Wie schon an den vergangenen Tagen stellen wir auch heute wieder fest, dass es problemlos und überall möglich ist, auch nachmittags um halb vier einen kleinen warmen Imbiss zu bekommen. Dieses Mal sind es in Weinblätter eingewickelter Reis und gebratene kretische Würste. Die Bedienung ist auch hier schnell, freundlich und sehr zuvorkommend. Den Schokolade Kuchen mit Sahne bekommen wir überdies kostenlos zum Kaffee gereicht. Es sind ganz offensichtlich wirklich fleissige Leute, diese Griechen, die alles tun, um ihre Gäste zufriedenzustellen.

Hotel Flisvos, Sitia, direkt am Hafen gelegen
Tel. +30 28430 27135-6 / 27037 22422, Mobil 6972 710520, mail flisvos@sit.forthnet.gr
web www.flisvos-sitia.gr

Sitia - Zakros - Xerokampos

Heute brechen wir bereits kurz nach sieben Uhr auf. Der heftige böige Rückenwind von gestern Nachmittag hat uns doch ziemlich beeindruckt. Wir rechnen damit, den heute - wir fahren wieder in Richtung Südküste - von vorne und damit gegen uns zu haben. Es stellt sich aber bald heraus, dass wir auch heute leicht und angenehm vorankommen. Und die leichte Brise ist uns am stetig wärmer werdenden Tag hoch willkommen. Zu Beginn gibt es einige schöne Ausblicke auf das Meer und die nahe der Küste liegenden kleinen Inseln. Aber schon recht bald verlassen wir diese und fahren wieder bergauf in Richtung Palaikastros. Die Strasse bis zu diesem Ort  ist neu, sehr breit und etwas eintönig. Dann beginnt der Anstieg nach Zakros.

Der östlichste Teil der Insel ist der trockenste und daher nur dünn besiedelt. Es ist mittlerweile recht warm geworden. Eine willkommene Erfrischung bietet daher eine kleine Dusche an einem defekten Wasserschlauch. Wir sind überrascht vom hohen Druck, mit dem das Wasser aus der kleinen Öffnung schiesst. Aber schliesslich muss es hier ja auch zwei bis dreihundert Höhenmeter überwinden, um zu den zu bewässernden Oliven-Hainen zu gelangen. Die sind hier zahlreich und ausnahmslos sehr gepflegt. Auf einigen kleinen Flächen ist auch Gerste angebaut. Die bildet vermutlich, zusammen mit dem Oliven-Öl und der bescheidenen Viehwirtschaft mit Ziegen und Schafen und dem bescheidenen Tourismus die Haupterwerbsmöglichkeiten in dieser Region.

In Zakros befindet sich etwa 70 Meter oberhalb des Ortes die grösste Quelle der gesamten Insel. Ehrensache, dass wir in diesem Ort die damit hergestellte kühle Limonade trinken!

Da die heutige Etappe recht kurz ist, fahren wir weiter nach Xerokampos, wo wir im Restaurant Liviko - man vermietet hier auch Zimmer - am Vorabend eine Unterkunft reserviert haben. Xerokampos ist eine kleine Streusiedlung, die darauf hofft, auch  etwas vom grossen Touristenkuchen abzubekommen. Ob das klappt, wird die Zeit weisen. Heute jedenfalls wirkt der Ort recht verschlafen. Uns gefällts.

Wir besuchen hier den direkt am Strand gelegenen kleinen Salzwassersee in der Nähe des Restaurants. Er ist, obwohl er im Sommer zu einer völlig ausgetrockneten Salzpfanne wird, ein wichtiges Rastgebiet für durchreisende Vögel und Teil des Schutzgebietes der Berge von Zakros.

Anstelle eines Bades im Meer - die starke Brandung am mit scharfkantigen Felsen durchsetzten Sandstrand hält uns heute davon ab - gibt es im winzigen Örtchen Paralia Ambelou zwei Espressi und zum Abschluss des Tages im Restaurant Liviko ein feines Nachtessen.

Restaurant Liviko View, Xerokampos
Schöne Restaurant-Terrasse mit einer feinen Aussicht auf das Meer, das Haus ist sehr gepflegt
Schöne Zimmer (EUR30.-), die Besitzerin ist sehr nett und freundlich, sehr ruhige Lage
Etwa einen Kilometer in Richtung Süden gibt es an der linken Strassenseite einen kleinen, gut sortierten Minimarkt  

Xerokampos - Analepsis - Koutsounari

Der heutige Tag beginnt recht früh. Nach dem Frühstück um halb acht machen wir uns wieder auf den Weg. Die Strasse steigt gleich von Beginn an stetig, aber nicht allzu steil an, und bald einmal öffnet sich der Blick hinunter zu der Bucht bei Xerokampos. Das Gelände ist auch hier ausgesprochen rauh, und ausser einigen Ziegen, einer Ansammlung von Bienenstöcken, einer zerklüfteten Schlucht und einem Ziegenschädel gibt es eigentlich recht wenig Abwechslung. Die Strasse - sie sieht aus wie irgendeine Passstrasse in den Alpen - ist ausgesprochen gut. Mit vielen Kehren versehen windet sie sich den Hang hinauf. Nach etwas weniger als zwei Stunden sind wir oben. Auf dem Gipfel des Berges zur Rechten ist eine militärische Anlage zu sehen - fotografieren verboten!

Kurz nach Beginn der Abfahrt öffnet sich das Gelände überraschend und gibt eine grosse Ebene frei, auf der zahlreiche Rebstöcke zu sehen sind. Den Ort Zeros - er ist für die Produktion von grossen Mengen an Sultaninen bekannt - lassen wir rechts liegen. In rasanter Abfahrt auf einer sehr guten und breiten Strasse gelangen wir hinunter ans Meer, das wir in Goutsounari erreichen.

In stetigem leichtem auf und ab folgt die Strasse nun der Küste. Unser Ziel ist, wie könnte es anders sein, das Hotel Coriva Beach bei Koutsounari, in dem wir uns bereits einmal sehr wohl gefühlt haben. Und wir haben Glück - auch dieses Mal bekommen wir wieder einen Bungalow!

Empfehlung
Befahren Sie diese Strecke in der Richtung, in der wir sie befahren haben. Der Anstieg von Goutsounari ist steiler, und die langen Rampen der neuen Strasse haben kaum Kehren aufzuweisen. Das macht das Klettern hart und eintönig.

Hotel Coriva Beach, nahe Koutsounari
web www.corivavillage.com, mail info@corivavillage.com
Telefon +300 28420 61263, 61160-2
Fax +30 28420 61164

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